Galerie im Dorf

Am Bahnhof

1897 fuhr der erste Zug durch Schützen.

Am 26. November 1897 wurde der Bahnhof von Gschieß offiziell eröffnet und am 18. Dezember 1897 wurde der fahrplanmäßige Betrieb aufgenommen. Bereits nach kurzer Zeit stellte der Bahnhof einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt für die Region dar. Bis 1945 gab es auch eine Nebenbahn (Flügelbahn), die in die Steinbruchgemeinde St. Margarethen führte. Damit wurden Sandsteine nach Schützen transportiert und dann vom Bahnhof Schützen nach Wien gebracht.


Die Tankstelle

Spätestens mit Ende der 60er Jahre wurde vermehrt in der Landwirtschaft das Vieh durch Kraftfahrzeuge ersetzt. Diese Tankstelle gibt es seit 1971. Aus ARAL wurde in den 90er Jahren ÖMV und gehört heute zur Turmöl – Gruppe.

Von 1956 bis 1987 befand sich auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls eine Tankstelle – Shell Oil.

Seit 1971 kann man hier tanken.

Auf der Eisenstädter Straße

1935 – Gänse prägten damals das Straßenbild.

Um 1900 wurde mit der Erweiterung des Siedlungsgebietes begonnen. Jener Teil der Eisenstädter Straße von der Kreuzung Friedhofsgasse bis zur Ruster Straße zählt zu den ältesten bebauten Gebieten von Schützen. Hier siedelten sich auch zahlreiche Unternehmen an, u.a. die Kaufmann-Schmiede, die Baumeister Weinreich und Kaufmann sowie der Landmaschinentechniker Jaidl und der Schlossermeister Grafl. Bis Ende der 1980er Jahre war es zudem nicht unüblich, dass man Enten, Gänse oder Hühner auf den Straßen der Gemeinde antraf.


Pfarrkirche zur Heiligen Maria Magdalena

Ein Wahrzeichen und dominantes Bauwerk von Schützen am Gebirge ist die römisch-katholische Pfarrkirche am Beginn der Hauptstraße bzw. des früheren Angers. 1713 wurde der Turm erbaut und 1720 das Kirchenschiff. Die Wehrmauer rund um das Gotteshaus diente den Dorfbewohnern in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder als Zuflucht bei drohenden Gefahren wie Kuruzen oder Türken.

Kirchenpatronin ist die Hl. Maria Magdalena. Im Inneren der Kirche befindet sich eine besonders schöne Barockorgel aus dem Jahre 1792.

1960 – Die Pfarrkirche wurde 1720 erbaut.

Historische Vogelperspektive

Flugaufnahme von 1936

Die ältesten Luftaufnahmen von Schützen stammen aus dem Jahr 1936. Neben der außergewöhnlich guten Qualität der Bilder ist vor allem die damalige Struktur der Ortschaft bemerkenswert. Zu erkennen ist, dass Teile der Eisenstädter sowie Neusiedler Straße bereits besiedelt waren und auch vereinzelt Häuser in der Waldgasse erkennbar sind.


Wo Geschichte geschrieben wurde

Dieses Gebäude ist etwa 400 Jahre alt und war bereits Schulhaus (vermutlich von 1641 bis 1855), Gemeindeamt (bis 1951), Postamt (1922 bis 1959), und seit 1959 ist hier der Gendarmerie- bzw. Polizeiposten untergebracht. Der Keller wurde bis 1933 vom Oberlehrer genutzt. Heute ist er Proberaum für die Volkstanzgruppe.

1924 wurde die Namensänderung der Bevölkerung bekannt gegeben.

Alte Volksschule

Bereits seit dem 17. Jahrhundert besitzt unsere Gemeinde ein eigenes Schulgebäude. War es zu Beginn noch das Gebäude der heutigen Polizei, so übersiedelte die Schule 1855 in die heutige Hauptstraße 2. Bevor hier unterrichtet wurde, war es ein klassisches Bauernhaus.

1875 wurde es umgebaut und eine zweite Klasse eröffnet. Weitere Umbauten wurden 1901 und 1933 vorgenommen. Die letzten Zeugnisse wurden hier im Juli 1972 ausgeteilt, bevor die Lehrer und Schüler in das neu errichtete Schulgebäude in der Schulstraße übersiedelten.

Von 1855 bis 1972 wurde hier unterrichtet.

Von 1976 bis 2005 war in diesem Gebäude die Post untergebracht. Heute befinden sich hier das Probelokal der Blasmusik sowie die Ordination des Arztes. Ein Vereinslokal sowie ein Jugendheim gehören ebenso zu dem historischen Gebäudekomplex wie der gemütliche Innenhof, welcher für Veranstaltungen gerne genutzt wird.


Heilende Quelle

Schwefelquelle mit historischem Baderhaus

Die Schwefelquelle diente über Jahrhunderte als Trinkwasser- und Heilquelle mit seinen angrenzenden „Baderhäusern“. Das schwefelhaltige Wasser sollte besonders gut gegen Schwindel wirken. Man nimmt an, dass die Quelle bereits in der Römerzeit genutzt wurde und auch Joseph Haydn hier seine Leiden zu lindern versuchte.

1873 wurde die Badeanstalt geschlossen, als die Choleraepidemie 51 Menschenleben in Schützen forderte. In den Betontrögen, sie stammen von 1913, wuschen die Frauen die Wäsche und bis in die 1960er Jahre wurde diese hier noch geschwemmt.  1971 wurde die Hauptader durch Grabungsarbeiten verletzt und das Wasser versiegte.

Von 1675 bis 1860 gab es ein Spital in Schützen, welches in den Baderhäusern untergebracht war.

Als „Arzt der kleinen Leute“ zählten Bader und Wundärzte oder Chirurgen zum medizinischen Personal des Mittelalters und der Neuzeit. Sie machten eine Lehre an der medizinischen Fakultät. Meist waren sie Pächter eines Baderhauses. Neben der Verabreichung von Bädern übten sie die Methode der kleinen Chirurgie wie Schröpfen und Aderlass, aber auch die Tätigkeit des Barbiers aus. Als letzter Bader in Schützen wird Ignaz Maltrovsky genannt.


Beim Kaffeesieder

1952 eröffneten Paul und Maria Prieler das neu gebaute Gasthaus in der Waldgasse. Man setzte damals schon auf den Tourismus und baute Fremdenzimmer aus. Eine Kegelbahn im Freien gab es ebenfalls.

Von 1982 bis 1989 wurde das „Kaffeehaus“, wie es in der Bevölkerung auch genannt wurde, an Maria Mihalits verpachtet und 1989 endgültig geschlossen.

Einen „Siada“ gab es in der damaligen Zeit fast in jedem Ort. Abgeleitet vom „Kaffesieder“ – jemand, der in seiner Gaststätte Kaffee anbot.

Der „Siada“ war von 1952 bis 1989 ein beliebter Treffpunkt bei Jung und Alt.

Gasthaus Wimmer-Döltl

Dorfeinfahrt beim Gasthof Wimmer um 1920

Dieser imposante Vierkanthof, der hier zu sehen ist, wurde Ende des 18. Jahrhunderts als Herrschaftswirtshaus eröffnet. Der große Innenhof bot die Möglichkeit, rd. 20 Pferde einzustellen. Somit war es in der damaligen Zeit eine beliebte Raststätte für Reisende. Einst vom Fürsten Esterházy erbaut, wurden hier von 1897 bis 1985 von der Familie Wimmer – Döltl eine Gaststätte sowie 18 Jahre lang ein Kino betrieben. Heute befinden sich in diesen Gebäude Wohneinheiten eingebettet in den historischen Vierkanthof.


Beim Wagnermeister

Johann Herzog führte den Betrieb von 1929 bis 1956. Von 1956 bis 1991 war sein Sohn Leopold Herzog als Wagnermeister tätig. Leiterwagen und Wagenräder wurden mit Aufkommen der Traktoren und Anhänger nicht mehr gebraucht. Seinen letzten Leiterwagen stellte Leopold Herzog 1965 her. Danach wurde auf Holzhandel und den Zuschnitt von „Bagstall“ für die Weingärten umgestellt.

Leiterwagen, Wagenräder und Körbe für Baumpressen waren die gängisten Produkte der Wagnerei Herzog.

Kino Döltl

Kinobetrieb von  1954 bis 1972 
Erstes Kinoprogramm

Die Eröffnung fand am 10. Oktober 1954 statt.

Das Kino hatte 283 Sitzplätze. 

Eröffnungsfilm: „Geh mach dein Fensterl auf“ mit Gunther Philipp

Der Kinobetreiber, mit Apparaten und Leinwand, war Franz Kretschmer. Die Familie Wimmer – Döltl stellte die Infrastruktur zur Verfügung. Als Vorführer waren all die Jahre die Brüder Emmerich und Ernst Varga im Einsatz.

Der Kinosaal war zugleich Saal für Veranstaltungen und Hochzeiten. Die Kinosessel waren auf Pfosten montiert und wurden damit vor jeder Veranstaltung mühevoll aus dem Saal getragen. In den Anfangsjahren war das Kino immer bestens besucht und sehr oft ausverkauft. „Sissi“ und diverse Heimatfilme waren Kassenschlager! Das Aufkommen des Fernsehers bedeutete das Ende des Kinos.

„Mendocino, ich fahre jeden Tag nach Gschias ins Kino“ – diese umgetextete Liedzeile  kennen wohl viele! („Mendocino“ von Michael Holm)


In der Neusiedler Straße

Dort, wo die Hauptstraße in die Neusiedler Straße mündet, lag ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Mit der Zeit veränderten sich die gesellschaftlichen Interessen der Bevölkerung, aber auch die Gebäudestruktur. Stand früher der landwirtschaftliche Nutzen im Vordergrund, so dienen die heutigen Gebäude nahezu ausschließlich dem Wohnzweck. Einige wenige typisch burgenländischen Häuser haben bis heute Bestand.

Neusiedler Str. mit Blick auf den Gasthof Wimmer – Döltl

Untere Hauptstraße

Um 1930 – Untere Hauptstraße mit Blick auf die Linke Quergasse

Aufnahmen vom unteren Teil der Hauptstraße sind eher selten. Hier kann man links die Brücke über den Brunnenbach erkennen der später verrohrt wurde. Auch sieht man wieder die Streckhöfe, die damals das Ortsbild prägten. Am Ende dieser Streckhöfe befand sich meist ein Stadel – das „Hintaus“. Das Haus in der Mitte des Bildes ist das erste Haus der Linken Quergasse.


Obere Hauptstraße

Charakteristisch für die Dörfer in unserer Region waren Streckhöfe mit weißen Giebelfronten. Der klassische Streckhof bestand aus dem zur Straße gerichteten Wohnteil und den darin angebauten Wirtschaftsgebäuden. Umso größer die Landwirtschaft, desto länger waren die Wirtschaftsteile. Dazu zählten u.a. Schüttkasten, Futterkammern, eine Waschküche, diverse Stallungen sowie den damals noch nicht zum Wohnteil gehörigen Abort. Weinkeller und ein Presshaus gehörten ebenso dazu. Wohlhabendere Familien besaßen einen Einzelhof oder die gesamte Seite einer Hofgasse, weniger vermögende Bewohner mussten sich die Hofgasse mit mehreren Familien teilen.

Um 1930 – Weiße Giebelfronten waren typisch für das burgenländische Dorf

Blick von oben

Luftaufnahme um 1970

Streckhof mit Hofgasse, Mehrseithof, Hakenhof, Drei- oder Vierseithöfe – Im Laufe der Zeit veränderten sich die Hoftypen und wurden an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst. Vor rund 100 Jahren war der Streckhof der weitverbreitete Hoftyp, doch im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden viele davon umgebaut und adaptiert. Doppelstreckhöfe wurden häufig durch Heirat oder Kauf zusammengelegt bzw. durch neuere, größere Bauten ersetzt. Heute sind kaum noch Streckhöfe mit der typischen Hofgasse vorhanden.


Feuerwehrhaus

1923, nach dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich, wurde das Feuerwehrhaus in der Hauptstraße errichtet und 1952 mit einem Schlauchturm ergänzt. 1985 übersiedelte die Wehr in das neue Feuerwehrhaus in die Quellengasse.

Seit 1965 befindet sich eine Brückenwaage (25 Tonnen) vor dem Feuerwehrhaus auf der Hauptstraße. 

Feuerwehrhaus und Gasthof Leeb in den 1970er Jahren.

Das ehemalige Gemeindegasthaus wurde 1950 vom Fleischhauermeister Johann Leeb gekauft und ist seither im Familienbesitz. Der große Veranstaltungssaal war in all den Jahrzehnten eine beliebte Heimstätte für Bälle, Hochzeiten, Familienfeiern oder auch Konzerte. Der Frühschoppen am Sonntag, der Sparverein oder die Kartenrunde, das Dorfleben war und ist hier zuhause.

Das erste Feuerwehrhaus befand sich an der Stelle des heutigen Hauses Ruster Straße 2.


Schmiedewerkstatt Franz Kaufmann

Kaufmann Franz führte hier seine Schmiedewerkstätte von 1925 bis 1955.

Franz Kaufmann führte von 1925 bis 1955 eine Schmiedewerkstätte in der Neusiedler Straße. Es gab immer viel zu tun: Beschlagen der Pferde und Ochsen, Herstellen von Werkzeugen und diverser Eisenteilen für landwirtschaftliche Geräte sowie Reparaturen. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts verlor der traditionelle Huf- und Wagenschmied immer mehr an Bedeutung. Im Zuge der Technisierung der Landwirtschaft wurde das Zugvieh von Traktoren abgelöst, die geschmiedeten Werkzeuge durch industriell gefertigte ersetzt.


In der Weingartengasse

Die Weingartengasse führte von der Ortsmitte der Hauptstraße zur Eisenstädter Straße und dann zu den Weingärten am und um den Goldberg. Eine Durchfahrt zur Hauptstraße ist seit 1985 nicht mehr möglich.

Die Weingartengasse gehört zu den ältesten Gassen des Dorfes. In einer Karte von 1887 ist diese bereits eingezeichnet. Durch diese Gasse führte ein Graben, welcher in die Wulka mündete. Er diente als „Fluter“ für die Gräben von den Häusern des oberen Ortskerns.

Bis 1985 war die Weingartengasse mit der Hauptstraße verbunden.

In der Amtshausgasse

Heutiges Gemeindeamt um 1940 – links ist die damalige Trafik zu sehen.

Bis 1951 diente dieses Gebäude ausschließlich als Notärs- bzw. Amtmannwohnung. Im II. Weltkrieg wurde es durch Brand schwer beschädigt und musste saniert werden. Am 19. August 1951 wird das wieder aufgebaute Haus von Hochwürden Pfarrer Fabian Udulutsch geweiht und seiner Bestimmung als Gemeindeamt übergeben. Auch die Amtmannwohnung bleibt bis 1981 in diesem Gebäude und wir danach zu Büroräumen ausgebaut.


Beim Kindergarten

Die Vorschulkinder des Kindergartens Schützen am Gebirge haben hier ihr Wohnhaus sowie Kirche und Kindergarten gezeichnet.


Bei der Volksschule

Die Kinder der 3. und 4. Klasse haben sich mit der Geschichte des Burgenlandes beschäftigt, viel ist geschehen in den 100 Jahren! Auch der Schulalltag war früher völlig anders als heute. Die Kinder haben Omas und Opas zu diesem Thema befragt. 


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